Feature Engineering für KI-basierte Prognosen
Unsere Prognose-Engine nutzt eine große Auswahl technischer Indikatoren, kombiniert über multiple Zeitfenster, um robuste Wahrscheinlichkeiten für 1, 5, 20 und 60 Handelstage zu berechnen.
Trend & gleitende Durchschnitte
Trendfolgende Indikatoren für kurz-, mittel- und langfristige Signale
Trendindikatoren glätten den Kursverlauf und machen übergeordnete Bewegungen sichtbar. Im Modell werden kurze Fenster (z. B. 5–20 Tage), mittlere Fenster (20–60 Tage) und lange Fenster (100–200+ Tage) parallel verwendet. So kann die KI unterscheiden, ob ein Signal nur kurzfristiges Rauschen oder Teil eines stabilen Trends ist.
Schematische Darstellung
Kursdaten: Open, High, Low, Close
Basis für alle weiteren Indikatoren
Neben den Schlusskursen nutzt das Modell explizit High- und Low-Informationen, um Intraday-Spannen, Gap-Strukturen und Extrempunkte zu erfassen. Open-, High-, Low- und Close-Werte in verschiedenen Aggregationen (z. B. rollierende Hochs/Tiefs über 5, 20 oder 60 Tage) bilden die Grundlage für trend-, volatilitäts- und strukturbezogene Features.
Grundgrößen:
High(t), Low(t), Close(t)
Rollierende Extremwerte:
RollingHigh_n(t) = max(High[t−n+1 … t])
RollingLow_n(t) = min(Low[t−n+1 … t])Typische Interpretation
Starke Abfolgen höherer Hochs und höherer Tiefs (HH/HL) weisen oft auf einen robusten Aufwärtstrend hin, während niedrigere Hochs und Tiefs (LH/LL) einen Abwärtstrend markieren.
SMA – Simple Moving Average
Arithmetischer Durchschnitt der Schlusskurse
Der einfache gleitende Durchschnitt über n Tage wird im Modell in mehreren Längen verwendet: sehr kurze SMAs (5–10 Tage) erfassen kurzfristige Schwankungen, mittlere SMAs (20–60 Tage) beschreiben Swing-Trends und lange SMAs (100–200+ Tage) dienen als strukturelle Trendachse. Zusätzlich fließen normierte Abstände zwischen Kurs und SMA (z. B. Close/SMA − 1) als Features ein.
SMA(t, n) = (1 / n) · Σ_{i=0}^{n−1} Close(t − i)Typische Interpretation
Kurse deutlich über dem 200-Tage-SMA bei gleichzeitiger Steigung des 50-Tage-SMA deuten auf einen reifen Aufwärtstrend hin. Extrem große Abstände zu langfristigen SMAs können Übertreibungen markieren, die häufig von Korrekturen gefolgt werden.
EMA – Exponential Moving Average
Trendfilter mit stärkerer Gewichtung aktueller Kurse
EMAs reagieren schneller auf neue Informationen als SMAs. Im Modell werden kurze EMAs (z. B. 8, 12 Tage) für kurzfristige Trendwechsel, mittlere EMAs (26–50 Tage) für Swing-Trends und längere EMAs (100 Tage+) für die größere Trendstruktur verwendet. Kreuzungen zwischen EMAs unterschiedlicher Länge werden als separate Strukturfeatures modelliert.
EMA(t) = EMA(t−1) + α · (Close(t) − EMA(t−1))
mit α = 2 / (n + 1)Typische Interpretation
Schnelle EMAs, die wiederholt über langsame EMAs springen, deuten auf unruhige, trendarme Phasen hin. Sauber sortierte EMAs (kurz über mittel über lang) sprechen für klare Trendregime.
EWM – Exponentially Weighted Mean (Features)
Geglättete Versionen anderer Kennzahlen
Neben EMAs auf Preisen werden exponentiell gewichtete Mittel auch auf andere Features angewendet (z. B. auf Volumen, ROC, ATR). Dadurch entstehen glatte Zeitreihen, die kurzfristige Ausreißer abmildern und mittelfristige Tendenzen sichtbar machen. Kurze EWM-Fenster reagieren stärker, lange Fenster liefern stabilere Signale.
EWM_Feature(t) = EWM_Feature(t−1) + α · (Feature(t) − EWM_Feature(t−1))Typische Interpretation
EWMs werden im Modell verwendet, um kurzfristige Spikes (z. B. im Volumen oder in der Volatilität) von nachhaltigen strukturellen Veränderungen zu trennen.
MACD – short, classic, long
Trendlage und Momentum in mehreren Fensterkombinationen
Der MACD wird in mehreren Parametervarianten eingesetzt: kurze Kombinationen (z. B. 6/13/5) für sehr kurzfristiges Momentum, klassische Einstellungen (12/26/9) für mittelfristige Signale und längere MACDs (z. B. 19/39/9) für strukturelle Trendbewegungen. Zusätzlich betrachtet das Modell die Abstände zwischen MACD-Linie, Signallinie und Nulllinie.
MACD(t) = EMA_fast(t) − EMA_slow(t)
Signal(t) = EMA(MACD(t), n_signal)Typische Interpretation
Stark positive MACD-Werte, die sich über mehrere Perioden von der Nulllinie entfernen, weisen auf kraftvolle Aufwärtstrends hin. Divergenzen zwischen Kurs und MACD (neue Hochs im Kurs, aber nicht im MACD) können auf nachlassende Trendstärke schließen lassen.
PPO – Percentage Price Oscillator
Prozentuale MACD-Variante
Der PPO normiert den MACD relativ zum Preisniveau. Dadurch werden Trends über Aktien mit sehr unterschiedlichen Kursniveaus vergleichbar. Im Modell werden kurze und mittlere PPO-Varianten genutzt, um prozentuale Trendgeschwindigkeit und -stärke zu erfassen.
PPO(t) = (EMA_fast(t) − EMA_slow(t)) / EMA_slow(t) · 100Typische Interpretation
Hohe positive PPO-Werte stehen für kräftige prozentuale Aufwärtsbewegungen, Werte um 0 für seitwärts tendierende Märkte. Extreme PPO-Spitzen können Trendübertreibungen signalisieren.
PSAR – Parabolic Stop and Reverse
Trendfolgender Stop-Indikator
Der Parabolic SAR generiert eine Folge von Punkten, die typischerweise als dynamische Stop-Niveaus interpretiert werden. Im Modell wird PSAR in verschiedenen Beschleunigungs-Parametern berechnet, um Phasen gleichmäßiger Trendbewegungen von unruhigen Märkten zu unterscheiden.
PSAR(t) = PSAR(t−1) + AF · (EP − PSAR(t−1))
AF: Acceleration Factor, EP: Extreme PointTypische Interpretation
Kurse, die über längere Zeit klar auf einer Seite des PSAR-Punktverlaufs bleiben, befinden sich typischerweise in einem stabilen Trendregime. Häufige Richtungswechsel im PSAR deuten auf Seitwärtsphasen.
Crossovers & Lags
Abgeleitete Trend- und Timing-Features
Neben den Rohwerten werden Kreuzungen (z. B. Golden Cross, Death Cross zwischen 50- und 200-Tage-SMA/EMA) und zeitliche Verzögerungen (Lags) der Indikatoren als eigene Features genutzt. So kann das Modell z. B. erkennen, wie lange ein Trend bereits läuft oder wie häufig Richtungswechsel in einem Zeitfenster auftraten.
Beispiele:
ΔMA(t) = MA_kurz(t) − MA_lang(t)
Lag(t, k) = Indikator(t) − Indikator(t−k)
CrossoverFlag = 1, wenn MA_kurz(t) > MA_lang(t) UND MA_kurz(t−1) ≤ MA_lang(t−1)Typische Interpretation
Eine Häufung bullischer Crossovers zusammen mit ansteigenden Volumina und zunehmender Volatilität spricht typischerweise für junge, dynamische Trends.
Ichimoku Cloud
Mehrliniges Trend- und Gleichgewichtssystem
Die Ichimoku-Cloud kombiniert Conversion-Line, Base-Line und zwei Leading Spans, die in die Zukunft projiziert werden. Das Modell verwendet u. a. die relative Lage des Kurses zur Wolke, die Cloud-Dicke und die Ausrichtung von Conversion- und Base-Line als strukturierte Trendfeatures – sowohl in kürzeren als auch in längeren Fenstern.
Tenkan-sen, Kijun-sen, Senkou Span A/B gemäß Standarddefinition;
Cloud-Bereich = Fläche zwischen Span A und Span B.Typische Interpretation
Kurs über einer steigenden Cloud bei Tenkan-sen über Kijun-sen deutet auf einen robusten Aufwärtstrend hin. Cloud-Brüche können auf potenzielle Trendwechsel hindeuten.
Momentum & Oszillatoren
Stärke, Geschwindigkeit und Extrembereiche von Kursbewegungen
Momentumindikatoren messen, wie stark und wie schnell sich der Markt in eine Richtung bewegt. Das Modell nutzt kurze Fenster (z. B. 5–10 Tage) für sehr schnelles Momentum, klassische Fenster (14–20 Tage) für Standard-Oszillatoren und längere Fenster (30–60 Tage) für strukturelle Überkauft-/Überverkauft-Situationen.
Schematische Darstellung
RSI – Relative Strength Index
0–100-Oszillator für Überkauft/Überverkauft
Der RSI vergleicht durchschnittliche Aufwärts- mit Abwärtsbewegungen. Im Modell werden neben dem klassischen 14-Tage-RSI auch kürzere (z. B. 7 Tage) und längere (21–28 Tage) Varianten genutzt. So kann die KI unterscheiden, ob ein Extrem nur kurzfristige Übertreibung oder Teil eines länger anhaltenden Überkauft-/Überverkauft-Regimes ist.
RS = AvgGain / AvgLoss
RSI = 100 − 100 / (1 + RS)Typische Interpretation
RSI > 70 gilt klassisch als überkauft, RSI < 30 als überverkauft. Im Zusammenspiel mit Trend- und Volumenindikatoren unterscheidet das Modell zwischen Trendbeschleunigungen (starker RSI in Trendrichtung) und Umkehrmustern.
Stochastic Oscillator
Position des Schlusskurses in der Spanne
Der Stochastic-Oszillator misst, wo der Schlusskurs relativ zur jüngsten High-Low-Spanne liegt. Das Modell verwendet schnelle Varianten (%K) und geglättete Varianten (%D) in verschiedenen Fenstern (z. B. 14, 20 Tage), um Range-Bound-Märkte von Trendphasen mit häufigen Band-Breakouts zu unterscheiden.
%K = (Close − LowestLow) / (HighestHigh − LowestLow) · 100Typische Interpretation
Hohe %K-Werte nahe 100 bedeuten Schlusskurse nahe lokaler Hochs, Werte nahe 0 Schlusskurse nahe lokaler Tiefs. Mehrfache Oszillator-Spitzen ohne neue Hochs im Kursverlauf können Erschöpfungsphasen anzeigen.
ROC – Rate of Change
Prozentuale Veränderung über n Perioden
ROC misst die prozentuale Preisänderung zwischen heute und einem Zeitpunkt n Perioden in der Vergangenheit. Das Modell verwendet kurze ROC-Fenster (z. B. 5 Tage) für kurzfristige Schwünge, mittlere (20 Tage) für Swing-Moves und längere (60 Tage), um größere Trendbewegungen zu quantifizieren.
ROC(t, n) = (Close(t) − Close(t−n)) / Close(t−n) · 100Typische Interpretation
Sehr hohe positive ROC-Werte zeigen starke Aufwärtsbeschleunigungen, sehr negative Werte scharfe Abwärtsbewegungen. Extreme ROC-Spitzen treten oft in Phasen von Trendbrüchen oder Kapitulationen auf.
CCI – Commodity Channel Index
Abweichung vom typischen Preis
Der CCI misst, wie stark der aktuelle typische Preis (Durchschnitt aus Hoch, Tief, Schluss) von seinem gleitenden Durchschnitt abweicht. Das Modell nutzt CCI-Varianten mit kürzeren und längeren Fenstern, um kurzzeitige Übertreibungen von strukturellen Extremphasen zu unterscheiden.
TypicalPrice = (High + Low + Close) / 3
CCI = (TypicalPrice − MA(TP)) / (0.015 · MeanDeviation)Typische Interpretation
CCI-Werte über +100 gelten als starke positive Abweichung, Werte unter −100 als starke negative Abweichung. Wiederholte Extremwerte können auf trendige Märkte mit erhöhtem Ausbruchsrisiko hinweisen.
Williams %R
Geschwindigkeits-Oszillator der Spannenlage
Williams %R ähnelt dem Stochastic-Oszillator, ist aber invertiert skaliert (0 bis −100). Im Modell wird %R verwendet, um schnelle Umkehrpunkte in engen Spannen und mögliche Blow-Off-Moves in Trendspitzen zu erkennen.
%R = (HighestHigh − Close) / (HighestHigh − LowestLow) · (−100)Typische Interpretation
Werte nahe −20 werden häufig als überkauft, Werte nahe −80 als überverkauft interpretiert. In Kombination mit Volumen- und Volatilitätsspitzen können sich starke Reversals ankündigen.
ADX, +DI, −DI
Trendstärke und Richtungsdominanz
Das Directional-Movement-System liefert mit ADX ein Maß für Trendstärke und mit +DI/−DI Informationen über die dominierende Richtung. Das Modell nutzt kurze ADX-Fenster für aktuelle Trendintensität und längere Fenster, um zu erkennen, wie lange ein Trendregime bereits anhält.
Basierend auf DM+ / DM− und True Range;
ADX ≈ geglättete Größe, die die Differenz von +DI und −DI abbildet.Typische Interpretation
Hoher ADX bei dominierendem +DI signalisiert einen starken Aufwärtstrend, hoher ADX bei dominierendem −DI einen starken Abwärtstrend. Niedriger ADX kann auf trendarme Seitwärtsphasen hinweisen, in denen Signale vorsichtiger interpretiert werden sollten.
Volatilität & Preisbänder
Schwankungsbreite, Risiko und bandbasierte Extremzonen
Volatilitätsindikatoren quantifizieren die typische Schwankungsbreite, während Bänder und Kanäle statistisch auffällige Preisbereiche markieren. Das Modell verwendet kurze Volatilitätsfenster (z. B. 10 Tage) für aktuelle Nervosität und längere Fenster (60+ Tage), um Regimewechsel zu erkennen.
Schematische Darstellung
ATR – Average True Range
Durchschnittliche True Range als Risikomaß
ATR erfasst die durchschnittliche Handelsspanne inklusive Gaps. Das Modell nutzt ATR in mehreren Längen: kurz (10 Tage) für aktuelle Volatilität, mittel (20–30 Tage) für typische Bewegungsgrößen und lang (60+ Tage) für strukturelle Risikoregime. ATR wird u. a. relativ zum Preis und im Verhältnis zu früheren Werten betrachtet.
TR = max(High − Low, |High − PrevClose|, |Low − PrevClose|)
ATR = (1 / n) · Σ TRTypische Interpretation
Sehr hohe ATR-Werte markieren oft Ereignisphasen (News, Earnings, Schocks), in denen Signale zwar hohe Chance, aber auch deutlich erhöhtes Risiko tragen. Niedrige ATR-Werte sprechen für ruhige Märkte, in denen Trends weniger stark ausufern.
Bollinger Bänder
Standardabweichungsbänder um einen gleitenden Durchschnitt
Bollinger-Bänder passen sich dynamisch an die Volatilität an. Das Modell verwendet verschiedene Kombinationen von SMA-Länge und Bandbreite (z. B. 20 Tage, 2σ; 50 Tage, 2,5σ), um enge Squeeze-Phasen und plötzliche Expansionen zu erkennen. Zudem fließen Aufenthaltsdauer des Kurses außerhalb der Bänder und die Bandbreite selbst als Features ein.
Middle = SMA_n
Upper = SMA_n + k · σ
Lower = SMA_n − k · σTypische Interpretation
Enge Bänder, gefolgt von einem Ausbruch, deuten häufig auf den Beginn einer stärkeren Trendphase hin. Längere Aufenthalte oberhalb des oberen Bandes können auf Momentum-Driven-Märkte hinweisen.
Keltner Channels
ATR-basierte Volatilitätskanäle
Keltner-Kanäle nutzen einen EMA als Mittellinie und ATR als Bandbreite. Im Gegensatz zu Bollinger-Bändern reagieren sie weniger empfindlich auf einzelne Ausreißer. Das Modell verwendet mehrere EMA-/ATR-Kombinationen, um Breakouts aus komprimierten Kanälen und Volatilitätsausdehnungen zu erkennen.
Middle = EMA_n
Upper = EMA_n + k · ATR_n
Lower = EMA_n − k · ATR_nTypische Interpretation
Ein enger Keltner-Kanal, aus dem der Kurs mit zunehmendem Volumen ausbricht, ist ein klassisches Setup für beginnende Trendbewegungen.
Donchian Channels
Höchstes Hoch und tiefstes Tief des Fensters
Donchian-Kanäle markieren das höchste Hoch und tiefste Tief eines n-Tage-Fensters. Kurze Fenster (z. B. 20 Tage) dienen als Signale für Breakout-Systeme, längere Fenster (55+ Tage) repräsentieren übergeordnete Trendgrenzen. Im Modell dienen Durchbrüche und Rückläufe an diese Grenzen als strukturelle Features.
Upper = max(High_{t−n+1 … t})
Lower = min(Low_{t−n+1 … t})Typische Interpretation
Ein Ausbruch über das obere Donchian-Band mit bestätigendem Volumen kann auf den Beginn einer Trendphase hinweisen; Rückläufe in frühere Bandzonen markieren oft Konsolidierungen.
Vol_park & Vol_gar
Parkinson- und Garman-Volatilität
Diese Volatilitätsmaße verwenden High/Low-Spannen und, im Fall von Garman–Klass, zusätzlich Open/Close-Informationen. Sie liefern feinere Risikosignale als reine Schlusskurs-Volatilität. Das Modell nutzt kurze Fenster für aktuelle Range-Unruhe und lange Fenster, um strukturelle Volatilitätsregime zu identifizieren.
Vol_park, Vol_gar basieren auf High/Low/Open/Close nach den Standardformeln von Parkinson bzw. Garman–Klass.Typische Interpretation
Erhöhte Range-Volatilität bei moderater Schlusskursvolatilität deutet auf intraday-Turbulenzen hin, die in einfachen Modellen häufig untergehen.
Volumen & Money Flow
Handelsaktivität, Liquidität und Kapitalzuflüsse
Volumenbasierte Indikatoren zeigen, wie viel Kapital eine Bewegung unterstützt. Das Modell betrachtet nicht nur absolut gehandelte Stückzahlen, sondern auch Volumen im Verhältnis zu historischen Durchschnittswerten, Preisniveaus (VWAP) und Geldfluss-Oszillatoren.
Schematische Darstellung
Volumen (Close & annualisiert)
Handelsaktivität und Liquidität
Das Modell nutzt Tagesvolumen, gleitende Volumendurchschnitte und annualisierte Kennzahlen. Kurze Fenster (z. B. 5–10 Tage) erfassen aktuelle Aktivität, längere Fenster (60+ Tage) bilden strukturelle Liquidität ab. Zusätzlich werden Volumen-Spikes relativ zu historischen Verteilungen als eigenständige Features geführt.
zScoreVol = (Volume − Mean(Volume_n)) / Std(Volume_n)Typische Interpretation
Starke Kursbewegungen ohne signifikanten Volumenanstieg gelten als anfälliger für Fehlsignale als Bewegungen, die von deutlich erhöhtem Volumen begleitet werden.
MFI – Money Flow Index
Volumen-gewichteter Oszillator
Der Money-Flow-Index kombiniert typischen Preis mit Volumen und wird häufig als „RSI auf Geldflüssen“ beschrieben. Kurzfristige MFI-Fenster zeigen, ob Intraday-Bewegungen eher gekauft oder verkauft werden, während längere Fenster strukturelle Akkumulation/Distribution abbilden.
TypicalPrice = (High + Low + Close) / 3
MoneyFlow = TypicalPrice · Volume
MFI = RSI-ähnliche Kennzahl auf Basis positiver und negativer MoneyFlowsTypische Interpretation
Hoher MFI bei steigenden Kursen deutet auf starken Kaufdruck hin; ein fallender MFI bei steigenden Kursen kann auf nachlassendes Smart-Money-Interesse hinweisen.
Chaikin Money Flow & AD-Linie
Preis-Volumen-Bestätigung
Chaikin-Indikatoren verbinden die Lage des Schlusskurses innerhalb der Tagesrange mit Volumen. Das Modell nutzt sowohl die AD-Linie (kumulative Accumulation/Distribution) als auch den Chaikin-Money-Flow in verschiedenen Fenstern, um zu erkennen, ob starke Schlusskurse auch tatsächlich von Kapitalzuflüssen getragen werden.
AD = kumulative Summe von
((Close − Low − (High − Close)) / (High − Low)) · VolumeTypische Interpretation
Steigende AD-Linie bei steigenden Kursen bestätigt typischerweise Kaufdruck; divergierende Verläufe können auf nachlassende Trendkraft hinweisen.
OBV & normalisiertes OBV
Kumuliertes Volumen in Trendrichtung
On-Balance-Volume kumuliert das Volumen abhängig von Kursanstieg oder -rückgang. Das Modell verwendet normalisierte OBV-Varianten (z. B. z-Scores, prozentuale Änderungen), um Werte zwischen Aktien vergleichbar zu machen und Divergenzen zwischen OBV-Verlauf und Preisverlauf zu erkennen.
OBV(t) = OBV(t−1) + Volume(t) · sign(Close(t) − Close(t−1))Typische Interpretation
Steigendes OBV bei seitwärts tendierenden oder nur leicht steigenden Kursen deutet auf stille Akkumulation hin; fallendes OBV bei stabilen Kursen kann auf Distribution durch größere Marktteilnehmer hinweisen.
VWAP – rollierend, kumuliert, anchored
Volumengewichteter Referenzpreis
VWAP repräsentiert den volumengewichteten Durchschnittspreis. Das Modell verwendet rollierende VWAPs (z. B. 5-, 20-Tage-VWAP), kumulierte VWAPs seit bestimmten Ereignissen (z. B. Earnings) und anchorgestützte VWAPs, die an markanten Swing-Punkten starten. So lassen sich institutionell relevante Preisniveaus approximieren.
VWAP = Σ(Price · Volume) / Σ VolumeTypische Interpretation
Kurse oberhalb wichtiger VWAP-Linien werden häufig als bullisch interpretiert, Kurse darunter als bärisch. Berührungen mehrerer VWAP-Niveaus (z. B. seit Jahresbeginn und seit letztem Tief) markieren oft besonders relevante Zonen.
Marktstruktur & Preisniveaus
Swings, FVGs, Order Blocks, Pivots & Fibonacci
Strukturelle Features beschreiben, wie Hochs, Tiefs und Preiszonen über Zeit entstehen. Sie ergänzen klassische Indikatoren und liefern Kontext für Unterstützungen, Widerstände und Trendbrüche. Das Modell nutzt sowohl kurzfristische Struktur (Intraday/kurze Swings) als auch langfristige Struktur (mehrmonatige Level).
Schematische Darstellung
HH/HL/LH/LL & BOS/State
Swing-Struktur und Break of Structure
Das Modell erkennt automatisch Higher Highs (HH), Higher Lows (HL), Lower Highs (LH) und Lower Lows (LL) in mehreren Zeitebenen. Übergänge zwischen bullischen Sequenzen (HH/HL) und bärischen Sequenzen (LH/LL) werden als Break of Structure (BOS) gekennzeichnet. Zusätzlich wird der aktuelle Struktur-State (z. B. bullisch, bärisch, neutral) als Feature codiert.
Regelbasierte Erkennung lokaler Hochs/Tiefs;
State-Übergänge z. B.:
• bullisch, wenn HH/HL-Sequenz aktiv
• bärisch bei LH/LL
• BOS bei Wechsel des SequenztypsTypische Interpretation
Ein längerer bullischer State mit mehreren HH/HL, gefolgt von einem klaren BOS und strukturell niedrigerem Hoch, ist ein klassisches Muster für Trendwechsel. Das Modell lernt, wie solche Muster in der Vergangenheit auf verschiedene Zeithorizonte gewirkt haben.
Order Blocks
Zonen konzentrierter institutioneller Aktivität
Order-Block-Zonen werden anhand von Volumenclustern, Spannen und anschließenden starken Bewegungen identifiziert. Kurze Order Blocks bilden intraday-Reaktionsniveaus ab, während breite, über längere Zeit gehaltene Blöcke wahrscheinlich auf Aktivitäten größerer Marktteilnehmer hinweisen.
Cluster-Analyse von Preis-Volumen-Daten zur Identifikation von Konsolidierungsbereichen vor starken Ausbrüchen (Order Blocks).Typische Interpretation
Rückläufe in markante Order-Block-Zonen, die mit VWAP-Linien, Pivot-Niveaus oder FVG-Grenzen zusammenfallen, markieren häufig besonders relevante Entscheidungspunkte.
Fair Value Gaps (FVGs)
Preisbereiche mit wenig Zwischenhandel
FVGs sind Lücken, in denen der Markt schnell durchgelaufen ist, ohne dass benachbarte Kerzenbereiche sauber überlappen. Das Modell unterscheidet zwischen kurzfristigen FVGs (z. B. nach News) und länger bestehenden Ungleichgewichten, die über Wochen offen bleiben und später häufig „gefüllt“ werden.
Aufwärts-FVG: High(t−1) < Low(t+1)
Abwärts-FVG: Low(t−1) > High(t+1)Typische Interpretation
Das Wiederanlaufen einer FVG-Zone kann als Liquiditäts-Magnet wirken. Mehrere übereinanderliegende FVGs weisen auf sehr trendige Marktphasen hin, in denen Rückläufe häufig in diese Zonen führen.
Strukturelle Features (ATR, FVGs, Order Blocks)
Kombination von Volatilität und Preiszonen
Das Modell kombiniert strukturelle Volatilität (z. B. ATR relativ zur Zonengröße) mit FVG- und Order-Block-Positionen. So entstehen Features, die nicht nur sagen, wo eine Zone liegt, sondern auch, wie volatil der Markt typischerweise in dieser Zone reagiert.
Beispiele:
• ATR_in_Zone / Zonenhöhe
• Anzahl FVGs innerhalb einer Zone
• Distanz (in ATR-Einheiten) vom Kurs zum ZonenmittelpunktTypische Interpretation
Zonen mit historisch hoher struktureller Volatilität und starken Reaktionen werden vom Modell anders gewichtet als „tote“ Preisbereiche ohne nennenswerte Aktivität.
Pivot-Punkte – classic, Fibonacci, Camarilla
Mathemisch abgeleitete Unterstützungs-/Widerstandsniveaus
Pivot-Punkte teilen die Spanne des Vortags in potenzielle Unterstützungs- und Widerstandsniveaus auf. Das Modell verwendet klassische, Fibonacci- und Camarilla-Varianten und betrachtet dabei sowohl tägliche als auch wöchentliche und monatliche Pivots.
Classic:
P = (High + Low + Close) / 3
R1 = 2P − Low
S1 = 2P − High
…
Fibonacci- und Camarilla-Pivots verwenden entsprechende Multiplikatoren.Typische Interpretation
Wenn mehrere Pivot-Niveaus (z. B. Tages- und Wochen-Pivot) mit Order-Blocks, VWAP und FVG-Grenzen zusammenfallen, entsteht häufig ein besonders relevanter Entscheidungsbereich.
Fibonacci Retracements
Typische Rücklaufniveaus von Bewegungen
Fibonacci-Retracements markieren prozentuale Rückläufe einer vorangegangenen Bewegung (z. B. 23,6 %, 38,2 %, 50 %, 61,8 %). Das Modell berücksichtigt sowohl Retracements innerhalb lokaler Swings als auch auf höheren Zeitebenen, um mehrstufige Reaktionsbereiche zu identifizieren.
Retracement-Level = Start + (End − Start) · Fib-Faktor
Fib-Faktoren: 0.236, 0.382, 0.5, 0.618, …Typische Interpretation
Reaktionen an 38,2- oder 61,8-%-Retracements, insbesondere bei Konfluenz mit anderen Struktur-Features, werden häufig als potenzielle Trendfortsetzungs- oder Umkehrzonen interpretiert.
Wichtig: Kein einzelner technischer Indikator löst isoliert ein Handelssignal aus. Unser Machine-Learning-Modell betrachtet alle Features gemeinsam und lernt aus historischen Daten, in welchen Kombinationen aus Trend-, Momentum-, Volatilitäts-, Volumen- und Strukturmerkmalen bestimmte Kursverläufe über unterschiedliche Zeithorizonte statistisch besonders wahrscheinlich waren.
Fünf Säulen der Modellbewertung
Um die Qualität der Prognosen greifbar zu machen, konzentrieren wir uns auf fünf zentrale Kennzahlen: ACC, BALACC, AUC, BRIER und MCC – ergänzt um einen gewichteten Durchschnitt über alle relevanten Horizonte. Jede Metrik beleuchtet einen anderen Aspekt der Modellgüte.
Trefferquote
ACC beschreibt den Anteil aller Prognosen, bei denen das Modell mit seiner Richtungseinschätzung richtig lag. Es ist die intuitivste Kennzahl: Wie oft lag die Prognose insgesamt richtig – unabhängig davon, ob der Markt steigt oder fällt.
Interpretation: Eine solide ACC ist ein guter Startpunkt, reicht aber alleine nicht aus, um die Modellqualität zu beurteilen – besonders, wenn Märkte längere Zeit in eine Richtung laufen.
Balanced Accuracy
Balanced Accuracy gewichtet Aufwärts- und Abwärtsphasen gleich stark. Statt nur alle Treffer zu zählen, betrachtet die Kennzahl getrennt, wie gut das Modell in steigenden Phasen und in fallenden Phasen arbeitet – und bildet daraus einen Mittelwert.
Interpretation: BALACC ist besonders wichtig in Märkten, die über längere Zeit stark einseitig sind. Sie zeigt, ob das Modell wirklich beide Richtungen beherrscht – und nicht nur ein bestimmtes Umfeld „mag“.
AUC – Trennschärfe
Die AUC zeigt, wie gut das Modell Fälle mit später steigenden Kursen von Fällen mit später fallenden Kursen unterscheiden kann. Statt nur eine feste Schwelle zu betrachten, bewertet AUC die gesamte Verteilung der Modell-Scores.
Interpretation: Hohe AUC-Werte bedeuten: Hohe Modell-Scores sind typischerweise mit besseren Ergebnissen verbunden als niedrige Scores. Die Kennzahl eignet sich ideal, um die Qualität von Ranking- und Selektionsstrategien zu beurteilen.
Brier Score – Wahrscheinlichkeitsgüte
Der Brier Score misst, wie gut die ausgegebenen Wahrscheinlichkeiten mit der Realität übereinstimmen. Er bewertet nicht nur, ob ein Ereignis eingetreten ist, sondern wie weit die vorhergesagte Eintrittswahrscheinlichkeit danebenlag.
Interpretation: Je kleiner der Brier Score, desto besser ist die Kalibrierung: Ein Modell, das bei 70-%-Signalen langfristig in etwa 70 % Treffer liefert, besitzt eine hohe probabilistische Qualität.
MCC – Matthews-Korrelation
Der Matthews-Korrelationskoeffizient fasst alle Einträge der Konfusionsmatrix zu einem einzigen robusten Wert zusammen. Er berücksichtigt richtige und falsche Signale in beide Richtungen und reagiert sensibel auf unausgewogene Klassen.
Interpretation: MCC eignet sich hervorragend, um Modelle über verschiedene Märkte und Zeiträume hinweg fair zu vergleichen. Werte nahe 0 deuten auf Zufall hin, positive Werte auf echte Informationsgehalte im Signal.
Gewichteter Durchschnitt über Horizonte
Statt nur einen Horizont zu betrachten, werden mehrere Zeithorizonte zu einer Gesamtkennzahl kombiniert. Dabei können kurzfristige und längerfristige Vorhersagen unterschiedlich stark gewichtet werden – je nach Strategie und Nutzungsprofil.
Interpretation: Gewichtete Durchschnittsmetriken helfen, ein Modell mit einer einzigen Zahl einzuordnen, ohne die Detailtiefe der einzelnen Horizonte zu verlieren. Sie eignen sich besonders gut für Vergleiche zwischen Modellen oder Märkten.
Gemeinsam zeichnen diese Kennzahlen ein klares Bild: Wie oft das Modell richtig liegt, wie fair es beide Richtungen behandelt, wie gut es starke von schwachen Signalen trennt – und wie zuverlässig seine Wahrscheinlichkeiten sind.
FAQ
Antworten auf die häufigsten Fragen zu unserer Technologie, den Wahrscheinlichkeiten, den Kennzahlen und der Interpretation der Aktienprognosen.
Welche Technologie steckt hinter euren Aktienprognosen?+
Unsere Prognosen basieren auf einem Ensemble moderner Machine-Learning-Modelle, die speziell für zeitabhängige Finanzdaten optimiert wurden. Die Modelle verarbeiten gleichzeitig Hunderte technischer Indikatoren, Marktstruktursignale und Volumeninformationen. Das Training ist sehr rechenintensiv und läuft auf GPU-beschleunigter Infrastruktur in der Cloud. Die Modelle werden in der Regel jede Nacht automatisch neu trainiert bzw. aktualisiert, sobald neue Schlusskurse verfügbar sind, damit sich das System laufend an aktuelle Marktbedingungen anpassen kann.
Welche historischen Daten nutzt ihr für die Prognosen?+
Wir arbeiten mit qualitativ hochwertigen historischen Marktdaten. Dazu gehören Schlusskurse (Close), Eröffnungs-, Hoch- und Tiefstkurse (Open, High, Low), tägliche Handelsvolumina sowie daraus abgeleitete Größen wie Renditen, Volatilität und eine Vielzahl technischer Indikatoren. Die Daten werden in der Regel auf Basis von End-of-Day-Informationen (Handelsschluss) verarbeitet, bereinigt und normalisiert. So stellen wir sicher, dass die Modelle auf konsistenten Zeitreihen aufbauen und keine Verzerrungen durch Ausreißer, Splits oder fehlerhafte Kurse entstehen.
Was bedeutet die angezeigte Wahrscheinlichkeit und warum gibt es nur Signale ab 70 % bzw. unter 30 %?+
Die Wahrscheinlichkeit gibt an, wie hoch – laut Modell – die Chance ist, dass der Kurs über einen definierten Horizont steigt (UP) oder fällt (DOWN). Ein Wert von 72 % bedeutet zum Beispiel: In historisch ähnlichen Situationen ist der Markt in etwa 72 % der Fälle gestiegen. Um Rauschen zu vermeiden, zeigen wir nur Signale an, wenn die Wahrscheinlichkeit klar erhöht oder klar reduziert ist, also typischerweise bei ≥ 70 % für Aufwärtsbewegungen oder ≤ 30 % für Abwärtsbewegungen. In der neutralen Zone dazwischen ist der Markt statistisch schwer unterscheidbar, daher verzichten wir bewusst auf Signale.
Was ist ein UP- und was ist ein DOWN-Signal?+
Ein UP-Signal bedeutet, dass das Modell eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dafür sieht, dass der Kurs über den gewählten Zeithorizont steigt. Ein DOWN-Signal weist auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für fallende Kurse hin. Beide Signale sind rein statistische Aussagen der technischen Chartanalyse und keine direkten Kauf- oder Verkaufsempfehlungen. Sie können als zusätzlicher Baustein in einem eigenen Entscheidungsprozess genutzt werden, der auch Risikoprofil, Diversifikation und Fundamentaldaten berücksichtigt.
Was genau bedeutet der Prognosehorizont?+
Der Prognosehorizont gibt an, über wie viele Handelstage sich die Erwartung des Modells erstreckt. Ein 1D-Horizont bezieht sich auf den nächsten Handelstag, 5D auf rund eine Woche, 20D auf mehrere Wochen und 60D auf einen mittel- bis längerfristigen Zeitraum. Es geht immer um Arbeitstage bzw. Handelstage, nicht um Kalendertage. Für sehr kurze Horizonte ist der Markt deutlich verrauschter, während längere Horizonte eher strukturelle Trends und Regime abbilden.
Was bedeuten ACC, BALACC, AUC, Brier Score und MCC in euren Auswertungen?+
ACC (Accuracy) beschreibt, in welchem Anteil der Fälle das Modell die Richtung korrekt vorhergesagt hat – also wie oft UP- bzw. DOWN-Signale im Nachhinein richtig lagen. BALACC (Balanced Accuracy) gewichtet Aufwärts- und Abwärtsphasen gleich, damit Modelle nicht dadurch ‚gut‘ aussehen, dass sie nur ein bestimmtes Marktregime bevorzugen. AUC misst die Trennschärfe der Modellwerte: Fälle mit später steigenden Kursen sollten im Durchschnitt höhere Scores erhalten als Fälle mit später fallenden Kursen. Der Brier Score bewertet die Güte der Wahrscheinlichkeiten: Je kleiner der Score, desto besser passen die prognostizierten Wahrscheinlichkeiten zu den tatsächlich eingetretenen Ergebnissen. MCC (Matthews Correlation Coefficient) fasst alle Einträge der Konfusionsmatrix zu einer robusten Kennzahl zusammen und eignet sich besonders gut, um Modelle über verschiedene Märkte und Zeiträume hinweg fair zu vergleichen.
Was ist eine Trefferquote (Hit Rate) und wie wird sie berechnet?+
Die Trefferquote misst, wie häufig ein ausgegebenes Signal im Nachhinein korrekt war. Ein einfaches Beispiel: Ein UP-Signal mit hoher Wahrscheinlichkeit gilt als ‚Hit‘, wenn der Kurs über den betrachteten Horizont tatsächlich steigt, und als ‚Miss‘, wenn er fällt. Analog dazu muss ein DOWN-Signal von einem fallenden Kursverlauf bestätigt werden. Aus der Anzahl der Hits im Verhältnis zu allen Signalen ergibt sich die Hit Rate. Diese Kennzahl kann für jeden Zeithorizont separat betrachtet werden und liefert ein sehr intuitives Gefühl dafür, wie oft die Signale in der Vergangenheit gestimmt haben.
Warum sind manche Genauigkeiten oder Metriken auf bestimmten Horizonten relativ niedrig?+
Finanzmärkte sind nicht stationär und werden von vielen externen Faktoren beeinflusst – etwa von makroökonomischen Daten, Zinsentscheidungen, geopolitischen Entwicklungen oder Unternehmensnachrichten. Besonders auf sehr kurzen Horizonten überwiegt zufälliges Rauschen, sodass Metriken wie ACC oder BALACC naturgemäß näher an der Zufallslinie liegen können. Niedrigere Werte bedeuten daher nicht zwingend, dass das Modell ‚schlecht‘ ist, sondern häufig, dass der entsprechende Marktabschnitt statistisch schwer vorhersagbar war. Wichtig ist, Metriken immer im Kontext des Zeithorizonts, der Marktphase und der eigenen Strategie zu interpretieren.
Welche Rolle spielen Lags und warum normalisiert ihr die Features?+
Lags beschreiben, wie sich vergangene Werte eines Indikators auf künftige Kursbewegungen auswirken. Wenn zum Beispiel ein bestimmtes Momentum-Signal vor drei Tagen historisch häufig mit später steigenden Kursen einherging, kann das Modell diese Verzögerung (Lag) lernen und die aktuelle UP-Wahrscheinlichkeit entsprechend anpassen. Damit solche Zusammenhänge über verschiedene Aktien, Preisniveaus und Volumenklassen hinweg vergleichbar bleiben, werden alle Features normalisiert. Das verhindert, dass besonders teure, sehr volatile oder extrem illiquide Werte die Modellschätzung verzerren, und sorgt dafür, dass die Wahrscheinlichkeitsskalen über den gesamten Markt konsistent bleiben.
Warum verwendet ihr gewichtete Durchschnitte der Kennzahlen über mehrere Horizonte?+
Anstatt nur einen einzelnen Horizont zu betrachten, fassen wir mehrere Zeithorizonte zu einer Gesamtbewertung zusammen. Kurzfristige Horizonte sind oft sehr verrauscht und schwanken stärker, während längere Horizonte die strukturelle Prognosekraft besser abbilden. In vielen Fällen erhalten daher längere Horizonte ein etwas höheres Gewicht, um ein robusteres Gesamtbild zu erzeugen. Gleichzeitig gehen auch die kurzfristigen Informationen nicht verloren, sondern fließen anteilig mit ein. So entsteht eine Kennzahl, die sowohl Trading- als auch Investmentperspektiven berücksichtigt und sich gut für Modell- oder Marktvergleiche eignet.
Sind die Prognosen eine Anlageberatung oder Kaufempfehlung?+
Nein. Unsere Prognosen stellen keine Anlageberatung dar und ersetzen keine individuelle Beratung durch qualifizierte Expertinnen oder Experten. Es handelt sich um automatisierte, technisch orientierte Auswertungen historischer Kurs- und Indikatordaten. Deine persönliche finanzielle Situation, dein Risikoprofil und deine Anlageziele werden nicht berücksichtigt. Nutze die bereitgestellten Informationen daher immer nur als einen Baustein in einem breiteren Entscheidungs- und Risikomanagementprozess.
Wie kann ich die Plattform testen und welche Kosten entstehen?+
Geplant ist, neuen Nutzerinnen und Nutzern einen kostenlosen Testzeitraum von einem Monat zu ermöglichen, in dem alle wichtigen Funktionen der Aktienprognosen ohne Risiko ausprobiert werden können. Anschließend sind verschiedene Modelle denkbar, zum Beispiel ein günstiger Tagespass für den kurzfristigen Zugriff oder ein monatliches bzw. jährliches Abonnement für regelmäßige Nutzer. Details zum finalen Preismodell werden in der Oberfläche transparent kommuniziert. Unabhängig davon bleibt der Fokus immer darauf, hochwertige, KI-gestützte technische Chartanalyse zu einem fairen Preis anzubieten.